Mobile Apps müssen auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen ausgerichtet sein. Aber ist das in Entwicklungsprojekten auch wirklich immer der Fall? Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Anforderungen von Product Ownern und Nutzer:innen stark voneinander abweichen können. Wenn die mobile Lösung dann vollständig an den User:innen vorbei entwickelt wird, kostet das nicht nur Zeit, Geld und Ressourcen, sondern auch Glaubwürdigkeit. Design Thinking ist eine Methode, um genau dieses Problem zu lösen – daher setzen wir in unserem Workshop für die Entwicklung innovativer mobiler Lösungsansätze auf diesen Prozess.
Was ist die Design Thinking Methode?
Bei der Design Thinking Methode handelt es sich um einen interaktiven, kreativen Prozess aus sechs Phasen, mit dem innovative Lösungsansätze für eine komplexe Problemstellung innerhalb kürzester Zeit entwickelt werden können. Ziel der Methode ist es, kreatives Potenzial bei allen Beteiligten freizusetzen, wodurch innovative Ergebnisse erarbeitet werden können. Im Fokus stehen beim Design Thinking die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer:innen, weshalb eine kontinuierliche Rückkopplung zwischen den Teilnehmenden stattfindet. Hierdurch kann der Prozess phasenweise wiederholend sein. Dies ist jedoch keineswegs als Rückschritt zu verstehen. Denn es geht vielmehr darum, fortwährend neue Erkenntnisse zu erlangen und einen Schritt so oft zu wiederholen, bis vom Team eine optimale Lösung des Problems erarbeitet wurde. Man unterscheidet daher bei der Design Thinking Methode zwischen Problemraum und Lösungsraum.

Während die Workshop-Phasen „Verstehen“, „Beobachten“ und „Sichtweise definieren“ sich im Problemraum dem Status quo und der eigentlichen Herausforderung widmen, geht es in den Phasen „Ideen entwickeln“, „Prototyp bauen“ und „Testen“ um die Erarbeitung der Ideen im sogenannten Lösungsraum.
Nach dem Design Thinking Ansatz können Innovationen aus der Schnittmenge der Faktoren „Mensch“, „Technologie“ und „Wirtschaft“ hervorgebracht werden. Demzufolge sollten im Rahmen des Design Thinkings die „Erwünschtheit“ (Desirability), „Machbarkeit“ (Feasibility) und „Wirtschaftlichkeit“ bei der Entwicklung von Ideen berücksichtigt werden.
Die Erfolgsfaktoren unseres Design Thinking Workshops
Besonders erfolgreich ist die Design Thinking Methode bei der Teilnahme von interdisziplinären Teams, denn nur, wenn Personen unterschiedlicher Bereiche mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Erfahrungen gemeinsam an der Problemstellung arbeiten und Ideen entwickeln, entstehen echte Innovationen. Bei unseren Design Thinking Workshops für mobile Lösungen sollten in jedem Fall mehrere Anwender:innen der finalen App teilnehmen, hierbei ist es egal, ob Versicherungsnehmer:innen, Mitarbeiter:innen oder Kund:innen. Denn nur dann kann eine Nutzerzentrierung im Entwicklungsprozess sichergestellt werden.
Ein interdisziplinäres Team könnte daher folgendermassen aussehen:
- Nutzer:innen der App
- Fachverantwortliche
- IT-Projektmanager:innen
- Project Sponsor
Variable Räume
Einer der Erfolgsfaktoren für das Entstehen innovativer mobiler Lösungen sind variable Räume. Hierbei ist es wichtig, dass die Arbeitsumgebung der Teilnehmer:innen flexibel ist und an den agilen Prozess des Design Thinkings angepasst werden kann. Hierzu zählt beispielsweise viel Platz für Whiteboards oder Flipcharts. Da aufgrund der Pandemie Vorort-Termine nur schwierig umzusetzen sind, setzen wir in unserem Design Thinking Workshop unter anderem auf das Programm „Miro“.
Das Tool ermöglicht ein variables, flexibles Arbeiten – und das digital. Es können einfach Designs erstellt, Erkenntnisse gewonnen und Feedback eingeholt werden, ohne jedoch Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Dadurch sind wir in der Lage, mit unseren Workshopteilnehmer:innen auch online bestmögliche Lösungen zu erarbeiten.
Strukturierter Design Thinking Prozess
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist der Design Thinking Prozess mit seiner systematischen Vorgehensweise. Wir führen die Teilnehmer:innen iterativ in sechs verschiedenen Phasen durch unseren Workshop.
Phase 1: Verstehen
In der ersten Phase des Design Thinking Workshops geht es darum, allen Teilnehmer:innen ein einheitliches Verständnis für das Problem zu vermitteln, indem die Ausgangssituation definiert wird. Der Workshop kann zum einen angewendet werden, wenn ein Problem aus Sicht der Kund:innen existiert und zum anderen, wenn Herausforderungen interner Unternehmensprozesse bestehen. Ziel der ersten Phase ist es, einen Rahmen zu schaffen. Daher muss neben der Definition der Problemstellung auch der Lösungsraum eingegrenzt werden.
Phase 2: Beobachten
Wie eingangs erwähnt, ist es essenziell, die Bedürfnisse der Nutzer:innen zu verstehen. Daher befasst sich die zweite Phase mit der Beobachtung der Kunden- beziehungsweise Nutzerbedürfnisse. Im ersten Schritt werden Personas erstellt und konkrete Aufgaben definiert. Hierbei wird beispielsweise der vollständige Tagesablauf des Mitarbeitenden oder der Kund:innen im Zusammenhang mit dem zu lösenden Problem skizziert. Die Persona stellt hierbei eine Vertreterin der gesamten Zielgruppe dar. Wichtig ist in dieser Phase, dass nicht in Lösungen gedacht wird, sondern mithilfe von Fragen und Interaktionen innerhalb des Teams konkrete Probleme der Persona herausgestellt werden.
Phase 3: Sichtweise definieren
Im nächsten Schritt geht es für die Teilnehmer:innen darum, alle zuvor gesammelten Informationen hinsichtlich des Problems zu bündeln. Ziel ist es, einen konzeptionellen Lösungsrahmen abzustecken. Hierfür ist es notwendig, alle gewonnenen Aspekte zu gruppieren und zu hinterfragen, ob das Kernproblem der Kund:innen oder der Mitarbeitenden richtig definiert wurde.
Phase 4: Ideen entwickeln
Die vierte Phase unseres Design Thinking Workshops beinhaltet, dass alle Teilnehmer:innen gemeinsam Ideen entwickeln, wodurch wir vom Problemraum in den Lösungsraum wechseln. Im Rahmen dieser Phase stellen wir folgende Fragen:
Wie können wir die Bedürfnisse der Nutzer:innen befriedigen?
Mithilfe welcher Lösung wird das Problem behoben?
Wie können wir die Nutzer:innen zufriedenstellen?
Wodurch könnte sich eine ideale Lösung auszeichnen?
Zuallererst werden im Team mögliche Ideen gesammelt, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Erst im zweiten Schritt werden diese diskutiert und hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit und Erwünschtheit bewertet. Im Anschluss nehmen die Teilnehmer:innen eine Priorisierung der Ideen vor. In diesem Kontext geht es um das Erarbeiten der Funktionen und mobilen Momente, die essenziell sind, um das Problem der Persona zu lösen.
Phase 5: Prototyp bauen
In der fünften Phase werden die entwickelten Lösungsansätze in Form eines Prototyps dargestellt. Ein Prototyp ist eine vereinfachte Form der mobilen Lösung. In unserem Design Thinking Workshop visualisieren wir die App mithilfe von Karten. Welche Funktionen soll die mobile Lösung abbilden und welche mobilen Momente sind für die Problemlösung besonders wichtig? Diese Fragen werden beim Prototyping berücksichtigt.
Phase 6: Testen
Jetzt wird es ernst, denn in der letzten Phase unseres Design Thinking Workshops wird das vollständige Szenario des zu lösenden Problems mithilfe des Prototyps durchgespielt. Können sich die Kund:innen oder Mitarbeiter:innen mit der mobilen Lösung identifizieren und lösen die Funktionen in einer bestimmten Situation das Problem, oder gibt es noch Reibungspunkte, die ausgebessert werden müssen? Das heisst, es geht in der letzten Phase des Workshops nicht darum, das Team von der erarbeiteten Lösung zu überzeugen – vielmehr muss die Idee kritisch hinterfragt werden. Wird der erwartete Mehrwert in der Praxis erreicht und wo muss eventuell nachgebessert werden, um das Ergebnis zu optimieren?
Ihre Vorteile durch unseren Design Thinking Workshop
- Möglichkeit zur Entwicklung einer echten Innovation
- Effiziente und frühzeitige Validierung von mobilen Lösungsansätzen
- Erarbeitung einer mobilen Lösung, die die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe abbildet
- Stärkung der Zusammenarbeit in Ihren Teams
- Kostenreduzierung durch das frühzeitige Erkennen von Hindernissen
- Bei der Design Thinking Methode wird der Endnutzer:innen- oder -kund:innen in den Entstehungsprozess involviert
Design Thinking Workshop
